*German/ English version below*
Während der Schwangerschaft sagte mir damals fast jeder, dass ich die ersten Monate genießen solle, in denen das Baby so viel schläft. Meine Erwartungen waren also folgende: Mein Baby schläft, es weint, wenn es hungrig ist, ich füttere es und danach schläft es wieder ein. Abends gibt es vielleicht eine Schreistunde. Aber ansonsten ist alles relativ einfach. Allerdings musste ich herausfinden, dass die Wahrheit ganz anders sein kann. Mein kleines Mädchen hat nämlich nicht “geschlafen, wie ein Baby” und das ist auch der Grund, warum ich diesen Blogpost geschrieben habe.
Als wir noch im Krankenhaus waren, hat C noch relativ gut geschlafen und sie hatte vom ersten Tag an einen recht guten Tag/ Nacht-Rhythmus. Der Arzt riet, sie im ersten Jahr im selben Raum zu haben, um den plötzlichen Kindstod zu vermeiden. Deshalb beschlossen wir, sie in einer Babybay neben unserem Bett schlafen zu lassen. Für C’s Gesundheit habe ich sie gestillt, was es mir in den Nächten sehr leicht machte. Sobald ich sie aufwachen hörte, nahm ich sie aus dem Bett und legte sie neben mich. C schlief gleich nach dem Stillen ein und oft merkte ich nicht mal mehr, wann sie fertig war. Mit dieser Art von Co-Sleeping fühlte ich mich bald, als würden wir durchschlafen. Sogar mein Mann ist nicht mal aufgewacht. So hatten wir die Möglichkeit, nachts unsere Batterien aufzuladen.
Wer auch immer gesagt hat, er schlafe wie ein Baby, hatte wohl noch kein Baby.
Aber während des Tages musste ich schnell feststellen, dass es das genaue Gegenteil war. Bis zu einem Alter von ungefähr 4 Monaten weinte C tagsüber sehr viel und sie schlief kaum. Sie hasste sogar den Kinderwagen die meiste Zeit. Das einzige, was sie in den Schlaf brachte, war das herumtragen. Meine damalige Hebamme war auch nicht grad die größte Hilfe. Als sie uns besuchte, sagte sie immer: “Du hast so eine brave Tochter. Sie ist ja so lieb. Sie ist so süß.” Aber dadurch fühle ich mich nicht gerade besser. Das Gegenteil passierte: Ich fühlte mich noch schlechter. Ich fühlte mich wie eine schlechte Mutter und fürchtete, dass das Mamasein nicht für mich gemacht war. Ich hatte Wochen, in denen ich mindestens einmal am Tag weinte und wirklich verzweifelte.
Es brauchte eine Weile und viele Tränen, um herauszufinden, was das “Problem” war. Es war unser Kinderarzt, der das Problem sofort sah. Sie schaffte es einfach nicht alleine einzuschlafen, weil sie sich zu sehr für das interessierte, was um sie so los war. Durch zu wenig Schlaf war sie übermüdet und weinte. Von diesem Tag an bestand meine einzige Aufgabe darin, ständig auf die Uhr zu schauen. Wenn es Zeit war zu schlafen, legte ich sie in die Babytrage und los ging es. Ich ging bei Regen und Schnee durch die Straßen, nur um ihr zu helfen. Sobald wir das herausgefunden hatten, wurden die Tage etwas einfacher.
Manchmal fühlte ich mich wirklich schlecht anderen Menschen die Wahrheit zu sagen. Ich hatte oft den Eindruck, etwas falsch gemacht zu haben oder einfach keine gute Mutter zu sein. Besonders das Sprichwort “Wenn die Mutter entspannt ist, ist es das Baby auch” war keine große Hilfe. Aber als ich anderen erzählte, wie ich mich wirklich fühlte, gaben sie zu, dass sie auch eine schwere Zeit durchgemacht hatten. Die Tatsache, dass ich nicht der einzige war, hat mir sehr geholfen. Manchmal wünschte ich mir, die Leute hätten mir vorher gesagt, wie es wirklich sein kann. Aber irgendwie will niemand die schlechte Mutter sein, die negative Dinge über Mutterschaft ausspricht. Aber in der Zwischenzeit habe ich von so vielen Müttern gehört, die mit den gleichen Problemen kämpften, und ich habe acuh erfahren, dass dies ganz normal ist. Meine Tochter war so leicht in der Nacht, aber tagsüber wirklich harte Arbeit.
Ich fühlte mich wie eine schlechte Mutter
Die Situation war anfangs so hart, dass ich kaum an Spieldates teilnahm. Ich hatte immer im Hinterkopf, dass sie sowieso die meiste Zeit weinen würde. Ich habe dann versucht sie regelmäßig in Betreuung zu geben für ein paar Stunden. Das hat mir geholfen, meine Batterien aufzuladen und neue Kräfte zu sammeln. Es dauerte ungefähr 4-5 Monate und von da an wurde es endlich einfacher und einfacher. Je älter und unabhängiger sie wurde, desto leichter wurde es. Und heute ist sie so ein gutmütiges und freundliches Kind. Das hätte ich vor 4 Jahren nicht gedacht.
Die Wahrheit ist, dass dieses Thema früher oder später Teil des Lebens jeder Mutter ist. Selbst wenn sie brave und ruhige Baby haben, wird es irgendwann schlaflose Nächte oder harte Tage geben. Wenn ihr mich fragt, ist es wichtig, über all diese Momlife Struggles zu sprechen. Das ist das wahre Leben mit einem Baby und nicht die ganztägig lächelnden Babys, wie man sie in den Windelwerbungen sieht. Es ist sicherlich nicht einfach, aber jemand, der diese Erfahrung nicht gemacht hat, weiß nicht, was es tatsächlich bedeutet. Aber jedes Kind ist anders und unser Sohn war dann das genaue Gegenteil. Viel schlafen, weniger weinen und jeden Tag ein glückliches Baby. Lasste sich nicht demotivieren, es wird mit der Zeit einfacher.
Haben ihr in der frühen Mutterschaft auch mit bestimmten Themen gekämpft? Lasst mich gerne davon wissen.
-photo credits Nicole Hecht–
*English*
While being pregnant every single person told me that I should enjoy the first few months when the baby is still sleeping a lot. So my expectations were like that: My baby sleeps, it cries when it is hungry, I feed it and afterwards it will fall asleep again. Maybe in the evenings there will be the crying hour but apart from that it is all relatively simple. But I had to figure out that the truth can be completely different. My little girl was not ‘sleeping like a baby’ and that is the reason why I wrote this blog post.
When we were in hospital, C slept quite OK and she had a good day/ night rhythm from day one. The doctor´s advice was to have her in the same room the first year to avoid the sudden infant death. That was why we decided to have her sleeping in a baby bay next to our bed. For C´s health I was breastfeeding her which made it very easy for me during the nights. As soon as I heard her waking up I took her out of the bed and laid her down next to me. C fell asleep straight away after breastfeeding and often even I didn´t realize anymore when she finished. With that kind of co-sleeping it felt like sleeping through the nights in one go. Even my husband didn`t wake up. So we had the chance to load our batteries at night.
Who ever said he was sleeping like a baby, never had a baby in his life.
But during the day I had to realize very quickly that it was the complete opposite. Up to an age of roughly 4 months C was crying a lot during the day and she hardly slept. She even hated the pram most of the time. The only thing to get her into sleep was to carry her around most of the time. My midwife back then wasn´t the biggest help either. When she visited us she always said: “You have such a well behaving daughter. She is doing so well. She is so cute.” But this didn´t make me feel any better. The opposite happened: I felt really bad. I felt like being a bad mother and motherhood was not made for me. I had weeks where I cried at least once a day.
It took me a while and many many tears to find out what her “problem” was. It was our children´s doctor which saw the problem right away. She simply didn´t manage to fall asleep on her own because she was too much interested in what was going on. Because of too little sleep she was overtired and cried. From that day on my one and only task was to look constantly on the watch. When it was sleeping time, I put her into the carrier and off we went. I walked through the streets in rain and snow just to help her. Once we found that out the days became easier.
Sometimes I felt really bad to tell other people the truth because I often had the impression I did something wrong or wasn´t a good mother. Especially the saying “If the mom is relaxed, the baby is as well” was no big help. But I figured out that as soon as I told them how I really felt, they admitted that they went through a tough time as well. The fact that I was not the only one helped me so much. Sometimes I wished that people would have told me before what it was really about. But somehow nobody wants to be the bad mum that is talking negative things about motherhood. But in the meantime I heard of so many mums that battled with the same problems and I learned that it is just kind of normal. C was so easy during the night but hard work during daytime.
I felt like a bad mother
The situation was so hard in the beginning that I hardly went on play dates. I always had in the back of my mind, that she would cry most of the time anyway. I tried then to get into the rhythm to get a babysit every now and then. That helped me to load my batteries and get back with new strength. It took about 4-5 months and from then on it became easier and easier. The older and the more independent she became, the easier it was. And today she such a well behaving and kind child. I wouldn´t have thought that 4 years ago.
The truth is that sooner or later this topic is part of every mum´s life. Even if you have the best behaving and cutest baby, at some point there will be sleepless nights or hard days. In my opinion it is important to talk about all those motherhood struggles. That is the real life with a baby and not the all-day-smiling-babies in the diaper adverts you see. It can be hard but someone who didn´t make this experience doesn´t know what it means. But every child is different and our son was the complete opposite. Sleeping a lot, crying less and a every day happy baby. So don´t get demotivated, it will get easier over time.
Did you struggle with certain themes in early motherhood? Let me hear about it.
-photo credits Nicole Hecht–
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