Wir wurden also dann nach unserer Ankunft in Seoul Incheon vom Flughafen abgeholt. Wie im letzten Beitrag erwähnt, durfen wir erst das Gelände verlassen, sobald unser Auto vorgefahren wurde. Von dort ging es dann Richtung Seoul Zentrum zu unserer Quarantäne Unterkunft. Davor mussten wir aber erst mal noch zum Corona-Test. Die Tests fanden in einem speziell dafür aufgebautem Areal statt. Ein paar völlig vermummte Personen nahmen dann die Tests vor.
Der Corona Test
Ich hatte ja vorab schon gehört und im TV gesehen, dass die Tests wohl relativ unangenehm sein sollen. Tatsächlich kamen sie dann mit optisch überlangen Wattestäbchen an und gingen in Rachen und Nase rein. Ich fand es unangenehm, aber durchaus machbar. Dann kamen aber meine Kids dran. Die fanden es weniger angenehm, vor allem unser Kleiner weinte danach. Von dort aus bekamen wir ein kleines Mittagessen im Auto und anschließend ging es direkt ohne Umwege in die Quarantäne Unterkunft. Beim Einfahren des Grundstückes zeigte uns mein Mann noch ein Hochhaus. Bei genauem Hinsehen konnte man in einem der Fenster einen Post-It Smiley erkennen. Den hatte er angebracht um uns zu zeigen, dass er ganz in der Nähe ist und uns täglich sieht, obwohl er physisch nicht bei uns sein konnte.
Der Jetlag
Da saßen wir nun zu dritt in unserer kleinen Unterkunft. 14 lange Tage, ich allein mit beiden Kids. Woran ich bis dahin noch nicht gedacht hatte, war der Jetlag. Wir kamen also gegen 14 Uhr in unserer Unterkunft an und hatten wenig Schlaf im Gepäck. Also schliefen wir erst mal von 15:00 bis 19:30 Uhr. Das war wahrscheinlich ein großer Fehler, aber ich war einfach viel zu müde und konnte die Augen kaum noch offen halten. Danach gingen wir um Mitternacht ins Bett und schliefen wiederum bis ca. 13 Uhr. Die darauf folgenden 2 Nächte waren die Kinder dann jeweils ca 1-2 Stunden wach ab etwa Mitternacht. Um dem Jetlag entgegen zu wirken, haben wir versucht zu unseren üblichen Zeiten ins Bett zu gehen. Nach der Ankunft am Sonntag hatten wir dann Donnerstag auf Freitag den Jetlag endlich hinter uns gelassen.
Die Quarantäne
Noch am Flughafen musste ich eine Selbstdiagnose-App auf mein Handy laden. Dort werden Adresse der Quarantäne und noch ein paar weitere personenbezogene Daten eingeben. Jeden Tag musste ich dann für 2 Wochen lang morgens und abends unseren Gesundheitszustand eingeben. Körpertemperatur und ob wir Symptome, wie Husten, Schnupfen oder ähnliches zeigten. Immerhin besorgte mein Mann eine Menge an Spielsachen um die Kinder bei Laune zu halten. Knete, Lego, Malbücher, Sticker, kleine Autos, er hatte an alles gedacht. Vor dem Abflug hatten wir uns noch TipToi Bücher besorgt und natürlich war auch unsere Toniebox mit dabei. Das hielt die Kinder ziemlich gut auf Trapp und bei Laune. Zudem haben wir uns unsere eigenen Fantasie-Welten gebaut. Darunter waren ein Kino, ein Café, eine Busfahrt und einige andere wilde Ideen. Und zu guter letzt gabs noch etwas mehr Fernsehen als gewohnt.
2 Wochen mit 2 Kindern
Tatsächlich muss ich sagen, dass es mit beiden Kids mehr gut aushaltbar war und sie wirklich brav waren. Nur mir ging es tatsächlich irgendwann auf die Nerven immer nur zuhause zu sitzen. Wie gerne wäre ich einfach nur mal um den Block gegangen oder wäre in der warmen Sonne gesessen. Allerdings wussten wir, dass wir die Quarantäne so richtig durchziehen mussten. Andernfalls hätte man uns höchstwahrscheinlich des Landes verwiesen. Dazu muss ich euch eh noch eine kleine Anekdote erzählen. Ich wusste ansich ja, dass man durch die App kontrolliert und in gewissem Sinne auch überwacht wird. Was ich ja auch gut finde, denn so hält sich auch wenigstens jeder an die Vorgaben zur Quarantäne. Auf jeden Fall fiel mir irgendwann mal auf, dass in etwas Abstand ein Polizeiwagen geparkt war. Mein Kleiner steht ja so auf Polizei, Notarzt und co. Auf jeden Fall fiel es mir dann wieder und wieder auf, dass des öfteren ein Einsatzwagen dort stand oder gerade kam oder wegfuhr. Irgendwann habe ich mich wirklich gefragt, ob wir tatsächlich polizeilich überwacht werden. Nach ein paar Tagen habe ich meinen Mann dann mal vorbeigschickt um nachzusehen, was da los war. Am Ende stellte sich raus, dass dass im Gebäude nebenan eine Polizeiwache ist. Ich war ja fast erleichtert, da ich mich echt schon leicht paranoid fühlte. #upsi
Die letzten Tage zogen sich schon sehr, aber am Ende ging alles doch schneller und leichter, als ich dachte. Die Kinder haben es beide so hingenommen und sich nicht groß beschwert. Am meisten freute ich mich auf einen richtigen Kaffee, etwas frische Luft und vor allem abwechslungsreiches Essen. Also konnte es jetzt endlich losgehen um Seoul zu entdecken… (soweit es Corona erlaubte).
Leave a Reply